Giftsumach: Giftpflanze mit heilender Wirkung
Der Giftsumach ist in Nordamerika heimisch und zählt weltweit zu den giftigsten Pflanzen. Im englischsprachigen Raum ist er als Poison Ivy bekannt und gefürchtet. Schon kleine Kinder werden darauf gedrillt ihn zu erkennen und nicht zu berühren. Hautkontakt mit ihm kann schlimmer Entzündungen mit Blasenbildung hervorrufen und verursacht fürchterliche Schmerzen. Heutzutage nutzt man ihn in der Naturheilkunde recht häufig. Er ist ein hervorragendes Mittel bei Nervenschmerzen und -entzündungen und eine wahre Wunderwaffe bei Rheumatismus. Viele Komplexmittel enthalten ihn, wenn es um Schmerzstillung geht. Allerdings sind alle Arzneimittel stark verdünnt, sonst ist die Kraft dieser Pflanze kaum zu bändigen.
Fakten zu Giftsumach
Wusstest Du, dass...
… die Pflanze schon bei längerem Danebenstehen Hautreizungen und Brennende Schleimhäute verursachen kann?
… Häuser in den USA, die den Giftsumach im Garten hatten, oftmals als verhext galten, da die Anwohner Schmerzen litten die man sich nicht erklären konnte.
… der Hautkontakt mit der Heilpflanze zu heftigen Brandblasen führen kann?
Was ist Giftsumach?
Der Giftsumach ist eine bis zu 1 Meter hohe Giftpflanze, die durchaus auch Luftwurzeln ausbilden und ranken kann. Ihre Heimat ist Nordamerika, wo sie weitverbreitet und aufgrund ihrer enormen Giftigkeit sehr gefürchtet ist. Charakteristisch sind die eichenähnlichen Blätter und ihr eigentlich unscheinbares Aussehen. Die Blätter verfärben sich über das Jahr mehrfach. Im Frühjahr sind sie purpurfarben, im Sommer grün und im Herbst leuchten rot. Alle Pflanzenteile führen einen weißlichen Milchsaft, der bei sich Luftkontakt schwarz färbt und einen sehr unangenehmen, übelkeitserzeugenden Gestank verbreitet. Auch wenn die Pflanze Giftefeu genannt wird, so hat sie mit unserem heimischen Efeu gar nichts gemein.
Allgemeines und Heilwirkung von Rhus toxicodendron
Das Basiswissen
Schmerzlindernd
Giftsumach ist schmerzlindernd. Seine Hauptanwendungsgebiet sind starke Schmerzen mit Bezug zu nerven und Blasenbildung. Hier hilft er dabei die Nervenstrukturen wieder zu beruhigen, so dass die Schmerzen wieder nachlassen.
Hautausschlaghemmend
Giftsumach hemmt Hautausschläge. Daher wird er naturheilkundlich sehr gerne bei infektionsbedingten Ausschlägen wie Herpes, Gürtelrose oder auch Verbrennungen genutzt. Die Ausschläge jucken weniger und heilen besser ab, da sich das gereizte Gewebe beruhigen kann.
Antirheumatisch
Giftsumach ist antirheumatisch. Er lindert speziell die rheumatischen Entzündungen, die gerne Sehen und Muskeln befallen. Dabei lässt der Schmerz nach, Schwellungen gehen zurück und die Funktionseinschränkung verschwindet wieder.
Rhus toxicodendron: Inhaltstoffe
Alle Pflanzenteile sind giftig und bei Kontakt sehr stark reizend. Die Arzneistoffe werden aus den Blättern gewonnen. Die wichtigsten Stoffe sind:
- Urushiol (eines der stärksten Kontaktallergene der Welt)
- Fisetin
- Rhusgerbsäure
- Tocicodendrol
- Gallussäure
Giftsumach: Wirkung für Körper und Geist
Der Giftsumach ist in der heutigen, naturheilkundlichen Medizin kaum wegzudenken. Bei rheumatischen Erkrankungen, Nervenschmerzen und -entzündungen, sowie akuten Infektionen mit starken Hautausschlägen kommt der Giftsumach regelmäßig in der Praxis zum Einsatz. Aufgrund seiner starken Giftigkeit werden nur homöopathische oder spagyrische Mittel verwendet.
Insgesamt hat das Gift des Rhus toxicodendron eine atropinartige Wirkung, was den Rückschluss erlaubt, dass es neben seinem stark allergischen Potential auch eine ausgesprochene Wirkung auf das zentrale Nervensystem hat. Dies wieder rum würde erklären, warum Zubereitungen aus Rhus toxicodendron zur ersten Wahl bei Erkrankungen wie Gürtelrose, Bandscheibenvorfällen oder Trigeminus-Neuralgien zählen. Allen diesen Geschehen ist gemein, dass Nervenreizungen Symptome wie starke Schmerzen mit entzündlichem Charakter hervorrufen.
Eigenschaften von Rhus toxicodendron
- Antirheumatisch
- Schmerzlindernd
- Antientzündlich
- Juckreiz-lindernd
- Nerven-regenerierend
- Hautausschlag-pflegend
Anwendungsbereiche in der Naturheilkunde
[Rhus toxicodendron]
Die Hauptanwendungsgebiete des Giftsumach leitet sich von seiner starken Beziehung zu Rheumatismus und entzündlichen Geschehen an den Nerven ab.
Rhus toxicodendron bei Bänderdehnung, Verrenkung & Verstauchung
Bei den oben genannten Problemen geht es um die Schädigung von Gewebe durch mechanischen Einfluss. Einrisse oder Quetschungen führen zu einer Einblutung und entzündlichen Reizung. Meist geht es einher mit brennenden Schmerzen in diesem Bereich. Der Giftsumach ist das Mittel der Wahl bei Schmerzen mit Modalität brennen und hilft hier die Symptome nachhaltig zu lindern.
Rhus toxicodendron bei Rheuma
Charakteristisch sind bei Rheuma brennende, heiße Schmerzen mit einem Ziehen an den Strukturen des Bewegungsapparates wie Bändern und Sehen. Das kommt zum einen durch die Entzündungen an den Muskeln, Bändern und Sehnen, aber auch durch die Gereiztheit der Nervenstrukturen. Der Giftsumach beruhigt die Nerven und hemmt die rheumatischen Entzündungen an Strukturen des Bewegungsapparates. Somit gehen die Symptome wieder zurück und die Einschränkungen lassen nach.
Giftsumach bei Kopfschmerzen
Kopfschmerzen gibt es viele verschiedene. Bei brennenden, heißen Kopfschmerzen mit starker entzündlicher Komponente ist der Giftsumach das Mittel der Wahl. Er beruhigt das Brennen und lindert die Entzündung. Gleichzeitig hat er auch einen schmerzlindernden und nervenberuhigenden Aspekt, so dass der Kopfschmerz wieder nachlässt.
Giftsumach bei Fieber
Für Fieber gibt es unterschiedliche Ursachen, aber alle verursachen eine Immunreaktion, die die Körpertemperatur ansteigen lässt. Der Giftsumach geht mit seiner Wirkung direkt gegen die Entzündungen vor, hemmt diese und lässt damit das Fieber wieder sinken. Wenn die Temperatur wieder auf ein gemäßigteres Niveau gesunken ist, kann dass Immunsystem optimal arbeiten und es besteht eine Gefahr mehr durch das Fieber.
Rhus toxicodendron bei innerer Unruhe
Bei innerer Unruhe liegt oftmals eine stressbedingte Überreizung des zentralen Nervensystems vor. Wenn Nerven lange genug überreizt werden, verursachen sie Unruhegefühle, Phantomschmerzen oder ähnliches. Der Giftsumach beruhigt diese gereizten und überdrehten nerven wieder und lindert damit den bunten Strauß an neurologischen Phänomenen wieder ab. Ruhe und Wohlbefinden kehren zurück, die Regenerationsphase kann beginnen.
Giftsumach bei Gelenkschmerzen
Viele Gelenkschmerzen haben eine rheumatisch-entzündliche Komponente. Sie können durch Infektionen, Rheuma oder auch Überbelastung zu Stande kommen. In diesen Fällen kann der Giftsumach helfen die Symptome zu lindern, da er gegen die Entzündung vorgeht und diese hemmt. Außerdem werden gereizte Nervenstrukturen beruhigt und die Gelenkschmerzen lassen wieder nach.
Rhus toxicodendron bei Hautausschlägen & Bläschenbildung
Es gibt eine ganze Reihe an Hauterkrankungen, die mit Blasenbildung und Schmerzen einhergehen. Zum Beispiel seien da die Infektionen mit Herpesviren im Rahmen einer Herpes simplex-Infektion oder einer Gürtelrose genannt. Dabei entzünden sich Nervenäste durch Herpes-Viren. Dies macht einen klassischen. Bläschenartigen Ausschlag mit teils heftigen Nervenschmerzen. Rhus toxicodendron hemmt hier die Entzündung und beruhigt die gereizten Nerven, so dass sich die Schmerzen abschwächen. Außerdem geht dadurch der Ausschlag mit dem starken Jucken zurück, was es deutlich angenehmer für den Betroffenen gestaltet.
Hinweise zur Verwendung von Giftsumach
Präparate mit Giftsumach gibt es nur in homöopathischer oder spagyrischer Zubereitung und stark verdünnt. Aufgrund seiner hohen Giftigkeit ist die Pflanze anders nicht anwendbar. Grundsätzlich kommt Rhus toxicodendron im akuten Bereich zum Einsatz. Seine Anwendung erfolgt kurartig, oftmals auch mehrfach täglich, aber meist nur über einen Zeitraum weniger Tage bis 2 Wochen. Es werden ausschließlich Fertigarzneimittel oder Apothekenmischungen verwendet.
Rhus toxicodendron in der Schwangerschaft & Stillzeit
In akuten Fällen kann Giftsumach in spagyrischer oder homöopathischer Form auch während der Schwangerschaft und Stillzeit angewendet werden. Die Potenz oder Dosierung sollte von einem Therapeuten bestimmt werden.
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