Stiefmütterchen: Farbenfrohe Hilfe bei Akne & Co.
Wegen seiner ansprechenden, farbenfrohen Blüte ist das Stiefmütterchen bei uns als Garten- und Balkonpflanze weitverbreitet. Nahezu in jedem Gartencenter wird es zum Kauf angeboten und wegen seiner Beliebtheit auch reichlich verkauft, doch was die wenigsten wissen ist, dass es sich bei dem Stiefmütterchen um eine der wichtigsten Heilpflanzen zur Behandlung von Hauterkrankungen handelt. Dadurch, dass es jedem Hauttyp Gutes tun kann, ist das Stiefmütterchen in der biologischen Kosmetik ein viel verwendeter Inhaltsstoff. Doch außer seiner guten Wirkung auf unsere Haut bietet das Stiefmütterchen auch innerlich angewendet einiges an Potenzial.
Fakten zum Stiefmütterchen
Wusstest Du, dass...
… Viola auch bei Scheideninfektionen der Frau eine wichtige Heilpflanze sein kann?
… nur das wilde Stiefmütterchen eine medizinische Wirkung hat?
… der Name Stiefmütterchen von den Blütenblättern kommt? Das breite, untere Kronblatt ist die Stiefmutter, weil es die kleineren, oberen ‚Töchter‘ verdeckt!
Was sind Stiefmütterchen?
Das Stiefmütterchen ist eine bis zu 40cm hohe, meist einjährige Pflanze. Es ist krautig vom Wuchs und verliert bei mehrjähriger Haltung seine kompakte Form. Da es kälteempfindlich ist, sollte man dafür sorgen, dass es im Winter geschützt werden kann oder als Topfpflanze in einem Wintergarten durch die kalte Jahreszeit kommt. Das Stiefmütterchen mag sauren Boden, daher ist es ratsam es strikt mit weichem, kalkarmem Regenwasser zu gießen, da es sonst schnell verwelkt und eingeht. Heute werden Stiefmütterchen hauptsächlich als Topfpflanzen oder flächige Bodendecker angepflanzt. Wegen ihrer wunderschönen Blüte sind sie oftmals erste Wahl bei der Grabpflege.
Allgemeines und Heilwirkung von Stiefmütterchen
Entzündungshemmend
Das Stiefmütterchen ist entzündungshemmend. Das macht man sich vor allem zur Behandlung von Hauterkrankungen und Schleimhäuten zu Nutze. In der Naturheilkunde wird es daher gerne bei Katarrhen der Luftwege und des Urogenitaltraktes eingesetzt.
Schleimlösend
Das Stiefmütterchen ist schleimlösend. Seine Inhaltsstoffe können festsitzenden Schleim locker machen, so dass der Patient sie abhusten kann. Aber auch bei der Neigung zu Verschleimungen wird Stiefmütterchen genutzt, um die Schleimbildung zu reduzieren.
Antimikrobiell
Das Stiefmütterchen ist antimikrobiell. Damit ist das Veilchen bei bakteriellen Infektionen einsetzbar. Speziell auf der Haut finden sich viele Bakterien die Entzündungen begünstigen, auslösen oder unterstützen. Das Veilchen ist hierbei eine hilfreiche Pflanze, da sie gegen die Erreger wirksam ist.
Immunsuppressiv
Das Stiefmütterchen ist immunsuppressiv. Bei Entzündungen, die ein überschießendes Immunsystem als Ursache haben, wie z.B. Rheuma wird das Stiefmütterchen daher traditionell in der Naturheilkunde innerlich eingesetzt.
Viola tricolor: Inhaltstoffe
Das Stiefmütterchen ist seit langen Jahrhunderten beliebt als Heilpflanze und ein fester Bestandteil des phytotherapeutischen Spektrums. Es gibt nicht sehr viele Studien hinsichtlich seiner medizinischen Verwendung, diese basiert hauptsächlich auf Erfahrungswerten. Die Inhaltsstoffe sind die letzten Jahre allerdings gut erforscht worden und geben Aufschluss über die Anwendungsmöglichkeiten.
Du findest die folgenden Inhaltsstoffe in der Heilpflanze Stiefmütterchen:
- Schleimstoffe
- Gerbstoffe
- Salicylsäure
- Flavonoide
- Vitamin A und C
- Anthocyanide
- Cumarine
- Hämolytische Peptide
Stiefmütterchen: Wirkung für Körper und Geist
Das Stiefmütterchen ist eine Pflanze für die empfindliche Seele und den Schöngeist. Es geht bei dieser Pflanze viel um Pflege von Häuten, den sichtbaren und inneren. In der Kosmetik und Dermatologie hat Viola tricolor einen festen Platz, da sie gute Wirkungen gegen Hautausschläge jeglicher Art zeigt. So wird sie bei Schuppenflechte und Neurodermitis genauso eingesetzt, sowie bei Akne und Ekzemen. Innerlich dient sie zur Schleimlösung bei festsitzendem Husten, aber auch zur Behandlung von Schleimhäuten des Urogenitaltraktes oder Darms wird das Stiefmütterchen gerne den Mischungen beigefügt. Im Mittelalter nahm man kandierte Veilchenblüten auch zum Verzieren und Einfärben von Pudding her – höchstwahrscheinlich allerdings nur wegen des beeindruckenden Himmelblaus, das seine Blüten liefern. Schönheit, Pflege und Wohlbefinden sind die zentralen Themen, die das Veilchen repräsentiert.
Eigenschaften von Viola tricolor
- Entzündungshemmend
- Pflegend
- Schleimlösend
- Juckreizlindernd
- Blutreinigend
- Stoffwechselanregend
Anwendungsbereiche in der Naturheilkunde
Das Stiefmütterchen ist den meisten Menschen nur als Zierpflanze auf dem Balkon bekannt. Dabei hat es eine Jahrhunderte alte Tradition und Anwendung in der Naturheilkunde. Seine Einsatzgebiete sind Häute, innen wie außen.
Stiefmütterchen bei Ekzemen
Ekzeme sind oft trockene Hautausschläge, die ihre Ursache im Stoffwechsel haben. Die Haut wird hierbei als Entgiftungsorgan herangezogen und reagiert mit der Bildung von Ekzemen. Da das Ackerveilchen mit seinen Antioxidantien wie Vitamin C und Vitamin A als antioxidativ und stoffwechselunterstützend gilt wird es gerne zur Unterstützung bei Entschlackungskuren angewendet, die die Haut entlasten und die Ekzeme lindern sollen.
Stiefmütterchen bei Hautproblemen & Akne
Die bekannteste Anwendung des Ackerveilchens sind sogenannte seborrhoische Ekzeme, also Hautentzündungen, die mit hellen und roten Flecken einhergehen und fettig schuppen. Dabei wird das Stiefmütterchen gerne als Tee innerlich oder zu Abtupfung äußerlich angewendet. Oftmals ist Viola auch Bestandteil spezieller Salben und Cremes. Seine entzündungshemmende Salicylsäure sowie die antimikrobiellen Flavonoide helfen dabei, die Entzündungen in der Haut zu reduzieren, so dass sich die Haut besser regenerieren kann.
Stiefmütterchen bei Rheuma
Rheuma im weitesten Sinne ist eine Entzündung der inneren Häute. Die Ursache dafür ist unbekannt, aber der Mechanismus ist eine autoimmune Entzündungsreaktion. Da Stiefmütterchen mit seinen Flavonoiden, Antioxidantien und der enthaltenen Salicylsäure grundsätzlich Entzündungen entgegenwirkt ist es eine gute Wahl zur Behandlung von rheumatischen Erkrankungen. Viele apothekenpflichtige, naturheilkundliche Arzneimittel, die gegen Rheuma konzipiert wurden, enthalten daher auch häufig Viola tricolor als Zutat.
Stiefmütterchen bei Milchschorf
Milchschorf ist ein meist juckender Hautausschlag, der häufig den Kopf der Babies betrifft und daher oft dazu führt, dass die Kinder sich den Kopf blutig aufkratzen. Die enthaltene Salicylsäure hat eine entzündungshemmende und auch blutverdünnende Wirkung, so dass der Juckreiz und Ausschlag zurückgehen.
Stiefmütterchen bei Immunschwäche
Da Viola Vitamin A und C sowie diverse Flavonoide enthält, hat es eine ausgesprochen immunfördernde Wirkung. Es ist daher immer wieder in Erkältungsteemischungen enthalten. Gerade wenn die Immunschwächen zu einer vermehrten Erkältungsneigung führen, ist Viola durchaus eine Pflanze, an die man denken kann. Ihre schleimlösenden, antimikrobiellen Eigenschaften machen sie zusätzlich sehr geeignet zur Behandlung von Bronchialinfekten mit Verschleimung.
Stiefmütterchen bei Harnwegsinfekten
Bei Harnwegsinfekten hat das Stiefmütterchen einen guten Ruf. Seine Salicylsäure, Flavonoide und hämolytischen Peptide bilden eine optimale Mischung, um die Schleimhaut des Urogenitaltraktes bei infektiösen und nicht-infektiösen Entzündungen zu entlasten und die Entzündung zu hemmen. Außerdem wurde beim Ackerveilchen eine diuretische Wirkung festgestellt, d.h. die Pflanze hat eine harntreibende und spülende Wirkung auf das Nieren-Blase-System. Das schwemmt Erreger zum einen vermehrt aus und macht es diesen schwerer, sich in der Schleimhaut einzunisten und diese zu entzünden.
Stiefmütterchen bei Stress & Unruhe
Schon im Mittelalter wurde das Veilchen bei Neurodermitis, Unruhe von Kindern und sogar Epilepsie eingesetzt. Man spricht ihm eine ausgleichende Wirkung auf das Nervensystem empfindlicher Gemüter zu. Seine antioxidativen Inhaltsstoffe wie Vitamin C und A sind jedenfalls eine gute Unterstützung, wenn durch Stress verursachte freie Radikale zum Problem für den Organismus werden. Gerne wird hier einfach der regelmäßige, tägliche Genuss eines Stiefmütterchen-Tees empfohlen.
Hinweise zur Verwendung von Stiefmütterchen
Die Stiefmütterchen-Blütenblätter werden gerne in getrockneter Form Teemischungen beigemischt. Als kandierte Blüten kann man sie heute noch in Spezialitätenläden kaufen. Der Tee sollte über den Tag verteilt getrunken werden. Da Stiefmütterchen auch heute noch sehr populär in der Naturheilkunde ist, ist es häufiger Bestandteil von apothekenpflichtigen Fertigarzneimischungen. Die Dosierung hängt hier vom Präparat ab und differiert von Arzneimittel zu Arzneimittel.
Stiefmütterchen in der Schwangerschaft & Stillzeit
Stiefmütterchen war bisher nicht Teil von Studien, aber aufgrund fehlender Daten wird daher von einer Einnahme während der Schwangerschaft abgeraten. Äußerlich angewendet sollte es allerdings zu jedem Zeitpunkt unbedenklich sein.
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