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Frau tastet ihre Schilddruese ab, Schilddruesenunterfunktion

Schilddrüsenunterfunktion – Ursachen, Symptome und Behandlung

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Was macht die Schilddrüse und was ist eine Schilddrüsenunterfunktion?

Die Schilddrüse (medizinisch: Glandula thyreoidea) ist eine lebenswichtige, kleine Hormondrüse im vorderen Halsbereich unterhalb des Kehlkopfs, die lebensnotwendige Schilddrüsenhormone produziert. Sie ist essenziell für den Stoffwechsel, das Wachstum und die Reifung des Körpers und an der Regulation diverser Körperfunktionen beteiligt. Dabei gibt sie laufend eine gewisse Menge an Schilddrüsenhormonen ins Blut ab. Sobald der Stoffwechsel, beispielsweise bei Kälte, im Wachstum oder während der Schwangerschaft, mehr Energie in Anspruch nimmt, kurbelt die Schilddrüse ihre Hormonproduktion an. Wenn die Schilddrüse nicht mehr richtig funktioniert, unterscheidet man generell zwischen einer Schilddrüsenunterfunktion und einer Schilddrüsenüberfunktion. Als Schilddrüsenunterfunktion oder Hypothyreose wird von Ärzten die unzureichende Hormonproduktion der Schilddrüse bezeichnet. Aufgrund des Hormonmangels werden sämtliche Stoffwechselvorgänge im Körper verlangsamt und die Leistungsfähigkeit verringert. Die Hypothyreose ist eine der häufigsten Stoffwechselkrankheiten, welche Frauen häufiger als Männer betrifft.

Das sind die möglichen Ursachen einer Schilddrüsenunterfunktion

Primäre Schilddrüsenunterfunktion

Eine Hypothyreose kann sowohl durch angeborene als auch durch erworbene Faktoren verursacht werden. Eine angeborene Ursache ist die Athyreose, bei der Kinder ohne Schilddrüse geboren werden. Es gibt auch die Schilddrüsendysplasie, bei der die Schilddrüse fehlgebildet ist. Diese beiden Zustände führen dazu, dass die Schilddrüse nicht in der Lage ist, ausreichend Hormone zu produzieren. Die häufigste der erworbenen Ursachen ist Hashimoto-Thyreoiditis, eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem die Schilddrüse angreift und ihre Funktion stört. Auch ein Jodmangel kann eine Einfluss nehmen, da Jod für die Produktion von Schilddrüsenhormonen essenziell ist. In manchen Fällen können ebenfalls Behandlungen wie die Radiojodtherapie oder Schilddrüsenoperationen eine Hypothyreose verursachen. Insbesondere wenn bei diesen viel Schilddrüsengewebe entfernt oder beschädigt wird.

Sekundäre Schilddrüsenunterfunktion

Bei der sekundären Hypothyreose liegt die Ursache für die Schilddrüsenunterfunktion in der Hypophyse (Hirnanhangsdrüse). Diese produziert zu wenig TSH, das Hormon, mit dem die Schilddrüse zur Hormonproduktion angeregt wird. Mediziner sprechen in diesem Fall von einer Hypophyseninsuffizienz. Im Unterschied zur primären Hypothyreose sind bei der sekundären Form nicht nur die T3/T4-Blutwerte, sondern auch der TSH-Wert erhöht.

Tertiäre Schilddrüsenunterfunktion

Weitaus seltener ist die tertiäre Hypothyreose. Diese wird durch den Hypothalamus verursacht. Dieser wiederum produziert zu wenig des Hormons TRH, welches schließlich über die Hirnanhangsdrüse die Schilddrüsenhormonproduktion reguliert.

Müdigkeit und Gewichtszunahme – Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion

In der Regel entwickelt sich eine Schilddrüsenunterfunktion im Erwachsenenalter schleichend. Es treten zunächst nur wenige oder gar keine Symptome auf. Normalerweise machen sich die Beschwerden erst bemerkbar, wenn die Hypothyreose schwerwiegender wird. Folgende Symptome müssen nicht alle auftreten und können auch unterschiedlich stark ausgeprägt sein.

So diagnostiziert Dein Arzt eine Schilddrüsenunterfunktion

Eine Hypothyreose lässt sich durch die Bestimmung der basalen Schilddrüsenwerte (T4, T3, TSH) im Blut verhältnismäßig schnell feststellen oder ausschließen.

Die Bestimmung spezieller Schilddrüsen-Antikörper im Blut, eine Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse und eventuell auch ein Szintigramm sind daneben weitere Untersuchungen, um etwa den Grund der Schilddrüsenunterfunktion festzustellen.

Traditionelle Behandlung einer Schilddrüsenunterfunktion

Der bei einer Schilddrüsenunterfunktion auftretende Hormonmangel kann durch Hormontabletten kompensiert werden. Diese nehmen die Patienten in der Regel ein Leben lang ein. Bei korrekter Dosierung sind weder die Lebensqualität noch die Lebenserwartung der Patienten eingeschränkt. Ärzte sprechen hier auch von einer Ersatz- oder Substitutionstherapie.

Das bevorzugte Medikament zur Behandlung der Schilddrüsenunterfunktion ist L-Thyroxin. Es handelt sich um ein synthetisches Hormon, das wie das natürliche Schilddrüsenhormon Thyroxin (T4) wirkt. Im Körper wird es teilweise in das Schilddrüsenhormon T3 umgewandelt. 

Tabletteneinnahme

Natürliche Hausmittel zur Bekämpfung einer Schilddrüsenunterfunktion

Lebensmittel, die gut für die Schilddruesenfunktion sind

Unser erster Tipp für eine natürliche Bekämpfung einer Schilddrüsenunterfunktion ist eine optimale Ernährung. Vorab muss aber gesagt sein, dass die folgenden Maßnahmen nur eine Unterstützung und keine Ergänzung einer medizinische Behandlung sind. Eine unbehandelte Schilddrüsenunterfunktion kann schwerwiegende Konsequenzen haben. In Bezug auf Ernährung solltest Du darauf achten, dass Du genügend Jod zu Dir nimmst. Dies ist nämlich essenziell für die Produktion von Schilddrüsenhormonen. Hierfür eignen sich Lebensmittel wie Seefisch, Algen und jodiertes Salz. Auch Selen spielt eine wichtige Rolle für die Schilddrüsenfunktion. Nüsse, insbesondere Paranüsse, sind gute Selenquellen und können helfen, Deine Schilddrüse zu unterstützen. Zusätzlich können Dir vielleicht bestimmte Kräuter und Gewürze guttun. Ashwagandha ist ein adaptogenes Kraut und kann dabei helfen die Schilddrüsenfunktion zu unterstützen und den Körper besser auf Stress vorzubereiten. Guggul ist ein Harz das aus dem Mukul-Myrrhebaum gewonnen und in der ayurvedischen Medizin verwendet wird. Hier wird es eingesetzt, um die Schilddrüsenfunktion zu verbessern.

Diese Heilpflanzen können Dich bei einer Schilddrüsenunterfunktion unterstützen

Coffea arabica kann bei einer Schilddrüsenunterfunktion insbesondere unterstützen, wenn die Symptomen Stress, Angst oder Schlafstörungen umfassen. Die entspannenden und beruhigenden Effekte dieser Heilpflanze in niedrigen, homöopathischen Dosierungen können helfen, diese stressbezogenen Symptome zu mildern. Dies ist deswegen auch besonders hilfreich, da Stress und mangelnder Schlaf den Hormonhaushalt weiter stören können. Dies könnte folglich bei einer bestehenden Schilddrüsenunterfunktion kontraproduktiv wirken.

Weißdorn kann vor allem bei kardiovaskulären Problemen hilfreich sein, welche bei Schilddrüsenunterfunktionen Herzerkrankungen wie Herzinsuffizienz und erhöhten Cholesterinspiegeln umfassen. Indem Weißdorn die Herzfunktion und die Durchblutung verbessert, kann er dazu beitragen, die Belastung des Herzens zu verringern. Diese kann durch den verlangsamten Stoffwechsel bei Hypothyreose entstehen.

Der Meeresschwamm gehört zu den wichtigsten Heilmitteln zur Behandlung von Schilddrüsenproblemen. Durch seine enthaltenen Jodverbindungen liefert er dem Körper die Grundbausteine, die er benötigt, um seine Schilddrüsenhormone produzieren zu können. Der Meeresschwamm wird sowohl bei Unterfunktionen wie Überfunktionen der Schilddrüse eingesetzt. Krankheitsbilder wie Morbus Basedow gehören zu seinem Spektrum.

Rosmarin wird in der Naturheilkunde vor allem wegen seiner stimulierenden und antioxidativen Eigenschaften geschätzt. Bei Schilddrüsenunterfunktion kann Rosmarin helfen, durch seine belebenden Effekte Müdigkeit und verminderte geistige Klarheit zu reduzieren. Seine antioxidativen Eigenschaften können zudem den oxidativen Stress mindern, der bei Schilddrüsenerkrankungen oft erhöht ist. Rosmarin bietet auch entzündungshemmende Vorteile, die bei Schilddrüsenerkrankungen wie der Hashimoto-Thyreoiditis nützlich sein können.

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FAQ: Fragen und Antworten zum Thema Schilddrüsenunterfunktion

Kann die Ernährung eine Schilddrüsenunterfunktion beeinflussen?

Ja, Ernährung spielt eine wichtige Rolle bei der Schilddrüsengesundheit, insbesondere durch die Bereitstellung von Jod, Selen, Eisen und Zink. Jod ist essenziell für die Produktion der Schilddrüsenhormone T4 und T3. Ein Mangel kann folglich Hypothyreose verursachen. Gute Jodquellen sind Meeresfrüchte, Seetang, Milchprodukte und jodiertes Salz. Selen unterstützt die Umwandlung von T4 in das aktivere T3. Außerdem schützt es die Schilddrüse vor oxidativem Stress, wobei Paranüsse, Fisch, Eier und Sonnenblumenkerne reich an Selen sind. Eisen und Zink sind ebenfalls wichtig für die Hormonproduktion der Schilddrüse. Eisen findest Du in rotem Fleisch, Hülsenfrüchten und angereicherten Getreideprodukten. Zink ist in Fleisch, Schalentieren, Milchprodukten und Vollkornprodukten enthalten.

Was ist Hashimoto-Thyreoiditis?

Hashimoto-Thyreoiditis, die auch als chronische lymphozytäre Thyreoiditis bezeichnet wird, ist eine Autoimmunerkrankung, die als häufigste Ursache für eine Schilddrüsenunterfunktion gilt. Bei dieser Erkrankung greift das Immunsystem fälschlicherweise die Schilddrüsenzellen an, was zu einer Entzündung der Schilddrüse führt. Dies kann die Fähigkeit der Schilddrüse beeinträchtigen, ausreichend Hormone zu produzieren, was zu den Symptomen einer Unterfunktion führt. Die genaue Ursache von Hashimoto ist unbekannt, aber vermutlich ist es eine Kombination aus genetischen Faktoren und Umweltauslösern wie Infektionen. Zu den Symptomen gehören in der Regel Müdigkeit, Gewichtszunahme, Kälteempfindlichkeit, Haarausfall, trockene Haut und eine Verlangsamung der Herzfrequenz.

Was ist der Unterschied zwischen Schilddrüsenunterfunktion und Überfunktion?

Der Unterschied zwischen Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) und Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) liegt in der Hormonproduktion der Schilddrüse und deren Auswirkung auf den Körper. Bei der Hypothyreose produziert die Schilddrüse nicht ausreichend Hormone, was zu Symptomen wie Müdigkeit, Gewichtszunahme, Kälteintoleranz und trockener Haut führt. Häufige Ursachen hierfür sind Autoimmunerkrankungen wie die Hashimoto-Thyreoiditis, Jodmangel oder die Wirkung bestimmter Medikamente. Im Gegensatz dazu produziert die Schilddrüse bei der Hyperthyreose zu viele Hormone. Dies beschleunigt den Stoffwechsel und führt zu Gewichtsverlust, Nervosität, erhöhter Herzfrequenz, Schwitzen, Zittern und einer Wärmeintoleranz. Ursachen für eine Hyperthyreose können der Morbus Basedow, gutartige Schilddrüsenadenome oder Schilddrüsenentzündungen sein.

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